Wir laden Sie herzlich ein zu den Tagen der offenen Ateliers am 21. und 22. September 2024.
Tauchen Sie ein in die Arbeitswelten und kreativen Schaffensräume zahlreicher Künstler und genießen Sie ein Wochenende voller Kunst und Kultur.
Yvonne Brückner, Manuela Henschke, Claudia Klinkert und Christin Müller öffnen ihre Ateliertüren auf dem Hof in der Saalestraße 1.
Wie immer dürfen Sie die herzhaften und süßen Köstlichkeiten unserer Meisterbäckerin Anke Deimig genießen
und am Sonntag freuen wir uns auf Josepha Kießling und Laura Adler. Auf zwei Klarinetten, Begleitung und Gesang, geht es auf eine musikalische Reise von Blues und Klassik, bis Klezmer.
Um 15 Uhr beginnt das Konzert.
Wir freuen uns auf ihren Besuch. 🙂
Wie jedes Jahr wird die Veranstaltung vom BBK Sachsen Anhalt organisiert
im Jahr 2022 feierten wir unser zehnjähriges Jubiläum als Ateliergemeinschaft!
Wir bedanken uns bei allen, die uns in den letzten Jahren unterstützt, begleitet, besucht und mit uns zusammengearbeitet haben.
Seit über 10 Jahren wachsen und arbeiten wir nun gemeinsam und gestalten Halles Kunst- und Kulturlandschaft mit.
Im einstigen Schiffer- und Fischerdorf am rechten Saaleufer liegt der Vierseiten-Hof im heutigen Stadtteil Trotha im Norden Halles.
Das historische Backsteingebäude diente 1890 einem Kartoffelgroßhandel. Damals konnte man hier Futtermittel und Stroh sowie verschiedenste Kartoffelsorten erwerben. Der Schriftzug „Hermann Bernstein Speise – Pflanzkartoffeln“ ziert noch immer das zur Saalestraße zugewandte Wirtschaftsgebäude.
Heute sind hier verschiedene Ateliers
auf das ehemalige Stall- und Scheunengebäude verteilt. Eine Verbindung von sechs Frauen belebt den Hof mit Kunst, Design und einer Bio-Meisterbäckerei.
Im liebevoll sanierten Wohnhaus des Hofes,
leben die Besitzer und Vermieter des Anwesens Frank Altmann und Doreen Meier.
Sie schufen die wunderbare Atmosphäre des Ortes und
ermöglichen uns hier konstante Arbeitsbedingungen.
Stück für Stück haben sie den Hof hergerichtet und begrünt. Frank und Doreen unterstützen uns bei Sanierungen und Reparaturen unserer Arbeitsräume.
Bei Veranstaltungen wirken sie aktiv mit. Der „Dauerbrenner“ unter den Veranstaltungen ist der „Adventsmarkt in der Saalestraße“. Dieser kleine, atmosphärische Markt wird über die Ateliergemeinschaft hinaus durch ein Zusammenwirken vieler Nachbarinnen und Nachbarn der Saalestraße ermöglicht und hat sich mittlerweile einen festen Platz in Halles Adventszeit erobert.
Auf diese Weise ist der Hof Begegnungs- und Arbeitsmittelpunkt für alle.
Neben dem Adventsmarkt ist ein weiterer fester Termin der Ateliergemeinschaft der vom BBK organisierte „Tag des offenen Ateliers“.
Zu diesem Ereignis können neben Atelierbesuchen oder dem Genießen kulinarischer Köstlichkeiten,
auch Konzerte von eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern erlebt werden.
Die Bandbreite der Konzerte ist dabei sehr groß,
mal ist es ein Solokonzert auf dem Klavier, Klarinette oder Gitarre,
mal sind es Klänge auf der Pantam oder Marimba, mal eine Sprech- und Soundperformance oder auch
eine musikalisch-poetische Reise mit Musikern aus Syrien.
Zusammen mit der Ateliergemeinschaft stellten zu diesem Anlass auch schon andere Künstlerinnen auf dem Hof aus,
die entweder auf der Durchreise in Deutschland waren, oder zu dieser Zeit kein eigenes Atelier hatten.
Zwar stellen der Adventsmarkt und der „Tag des offenen Ateliers“ ein Mitwirken aller Gemeinschaftsmitglieder gleichzeitig dar,
doch gibt es auch immer wieder Zusammenschlüsse Einzelner.
So wirkten Claudia Klinkert und Suse Kaluza bei der Entstehung und Durchführung der Kunstmesse HalArt mit und
organisier(t)en seit 2014 den sichtbar – Kunst- und Designmarkt in der Moritzburg.
2012, im Zuge von drei verschiedenen Stipendien der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
stellten drei Mitglieder (Claudia Klinkert, Suse Kaluza, Yvonne Brückner) unter dem Titel „Schutzräume“ in der Kunststiftung aus.
2016 organisierte Claudia Klinkert eine Ausstellung zum Thema Urnen im Stadthaus Halle,
bei der sich neben Yvonne Brückner und Christin Müller, auch andere eingeladene Künstlerinnen dem Thema Bestattung widmeten.
Auf diese Weise gestalten wir ganz vielfältig die Kulturlandschaft in Halle aktiv mit.
Und natürlich verfolgt jede ihre eigenen Wege und trägt somit
die Ateliergemeinschaft kunstrichtungtrotha bis weit über Halles Grenzen hinaus.
Die Ateliergemeinschaft – Solos
Zusammen mit Anke war ich eine der Ersten, die hier in der Saalestraße einen wundervollen Ort zum Arbeiten und für das eigene Schaffen gefunden haben.
2001 richtete ich parallel zum Keramikstudium an der Burg mit einer damaligen Freundin eine Sommerwerkstatt ein. Ein Brennofen wurde angeschafft.
Ab meinem Diplom 2007 führte ich dann die Werkstatt alleine weiter, machte sie winterfest und Stück für Stück gab es weitere Optimierungen. Seit vielen Jahren kann ich so auf vielfältige Weise meine Projekte umsetzen.
Als Wohngemeinschaft zogen Frank Altmann, Doreen Meier, eine Freundin und ich im Jahr 2000 in die Saalestraße 1. Nachdem ein Mieter aus den Räumlichkeiten im Nebengelass auszog, konnten wir diese ebenfalls nutzen.
Es entstand die Keramikwerkstatt und ich eröffnete nach meiner Berufsausbildung zur Bäckerin 2003 auf dem Hof einen Bioladen “ Biolecker“.
Es gab den Verkaufsraum, heute das Atelier von Suse, einen Produktions- und einen Lagerraum. Ich verkaufte Bioprodukte und stellte Kuchen und konservierte Köstlichkeiten für den Laden her.
2010 gab ich den Bioladen auf und strukturierte meine Selbständigkeit neu:
ich bot Caterings an und begann mit der Bäckerei.
2011 wurde das Herzstück der Bäckerei fertig gestellt: ein holzbefeuerter Steinbackofen im Außenbereich.
Seit 2012 sind meine hergestellten Produkte biozertifiziert.
2014/2015 nahm ich am Meistervorbereitungslehrgang im Bäckerhandwerk teil und darf mich seitdem Biobäckerei Biolecker nennen.
Jeden Tag komme ich gern zum Arbeiten in das Domizil der Ateliergemeinschaft kunstrichtungtrotha.
Nach dem Studium im Januar 2009 suchte ich nach einer Unterbringung meiner raumgreifenden keramischen Arbeiten. Über die damalige Werkstattleiterin der Burg Giebichenstein Susanne Weise, welche heute Nachbarin und Kollegin ist, fand ich einen kleinen Raum in der Saalestraße 1.
Der Hof zu meinem kleinen Depot war im Entstehen und gefiel mir gut. Neugierig besichtigte ich damals alle Räume seiner vier Seiten und entdeckte den Raum, der ehemaligen Buchführung, direkt über dem gemütlichen Ladenareal Anke Deimigs. Der Raum war komplett zugestellt mit vergessenen Gegenständen, alten Möbeln und so einigen Pflanzenkübeln, welche hier gerade überwinterten. Grandioses Licht – dachte ich mir.
Als ich später im Rahmen eines Graduierten-Stipendiums nach einen temporären Ort zum Arbeiten suchte, fielen mir die optimalen Bedingungen dieser kleinen Kemenate ein und ich bekam ein Willkommen auf meine Nachfrage. Mit Claudia Klinkert und Anke Deimig entstand ein interessanter und wachsender Austausch, so das ich nach meinem Stipendium bleiben wollte. Ich hatte Glück.
Drei weitere Frauen kamen zum Hof und richteten ihre Ateliers ein. Alles fügte sich mit einer Selbstverständlichkeit. Die Gemeinschaft, der Ort und mein Atelier wuchsen. Wir gingen Schritt für Schritt immer weiter. Jede investierte für sich und es entwickelte sich eine Zusammengehörigkeit.
Nach meinem Abschluss als Diplom- Designerin im Fachbereich Spiel- & Lernmittelbereich wurde mir der häusliche Schreibtisch als Werkstatt zu klein und da kam es mir gelegen, das Freunde von mir Menschen suchten die die leerstehenden Räume ihres Vier-Seiten-Hofes beleben.
2010 bezog ich ein 15m² großes Atelier, dass mir anfangs riesig erschien und nach neun Jahren dann doch zu klein wurde. 2019 tauschten Yvonne und ich unsere Räume, seitdem bin ich in dem wunderschönen Raum neben Ankes Backwerkstatt.
Seit den Anfangsjahren teile ich meine kreative Energie
zwischen den Bereichen Grafikdesign und Kunstprojekten an Schulen auf.
Eigene Arbeiten entstehen aus Papier und Textilien.
Ich konnte in den vergangen Jahren vieles ausprobieren, um mich als Selbstständige im Kulturbereich zu verwirklichen, was nicht immer leicht war und ist. Der unterstützende Rahmen ist hier gegeben durch die gleichbleibende günstige Miete.
Kurz nach dem Diplom 2010 zog ich in ein Atelier in der Saalestraße. Ein riesiges Glück: Ein eigener Arbeitsraum in einer Gemeinschaft war der ideale Ort um meine selbständige Tätigkeit nach dem Studium zu beginnen.
Das Atelier gestaltete ich von Anfang an wandelbar. Mal war es eine Werkstatt für kleinformatige Assemblagen und mal verwandelte es sich in ein Trickfilmstudio.
2013 begann ich an der Städt. Fachoberschule für Gestaltung in München in den schuleigenen Werkstätten Mixed Media Keramik und Film zu unterrichten.
Nach 4 Jahren Pendeln zwischen München und Halle zog ich 2017 schließlich nach München. Allerdings stand es außer Frage meine Zelte in Halle komplett abzubrechen. So tauschte ich mit Suse 2019 das große Atelier gegen das Kleine mit Eckfenster und Abendsonne. Auch dieses ist für verschiedene Arbeiten im plastischen und/oder filmischen Bereich wandelbar.
Atelierplatzsuchend gab ich mein Interesse für die leergewordenen Räume in die Runde. Ein Gespräch und eine interne Beratung folgten.
Im Januar 2022 zog ich in die zwei
noch von Inga ausgebauten Räume mit Oberlichtblicken.
Als Bildende Künstlerin freiberuflich tätig, entfalte ich vor allem zeichnend und
malend sowie über performative körper- und raumbezogene
Ausdrucksweisen meine künstlerische Arbeit.
Ein weiterer Teil meiner Arbeit sind Soziokulturelle Projekte.
Interaktive Erfahrungsräume für Menschen aller Altersgruppen schaffend und Themen künstlerisch im gemeinschaftlichen Feld mit bildnerischen Methoden zu erforschen, stiften ein schöpferisches Miteinander.
Die Weitergereisten
Ehemalige Mitglieder und gleichzeitig Freunde erzählen:
Im Dezember 2011 zog ich als sechstes Mitglied in einen etwa 9m² kleinen Raum in die Saalestraße ein. Damals suchten wir noch einen passenden Namen für die Ateliergemeinschaft. Ich arbeitete an kleinen Projekten in den Bereichen Grafikdesign, Spielraumgestaltung aber auch an eigener Spielzeugherstellung.
Schnell wurde der Raum zu klein und die Altmanns boten mir größere Räume an, die ich zu einer Holzwerkstatt ausbaute. Neben kleinen und großen gestalterischen Projekten im Bereich Spiel und Kultur, führte ich in den weiteren Jahren immer wieder Kunstprojekte an Grundschulen durch. Dies bereitete mir so viel Freude, dass ich den Entschluss fasste, noch einmal zu studieren und ganz in den Lehrberuf einzusteigen. Wehmütig verließ ich Anfang 2020 die Ateliergemeinschaft, um anderen die Türen offen zu halten.
Die Ateliergemeinschaft „kunstrichtungtrotha“ war für mich immer ein Traumort, um zu Schaffen. Ich war sofort begeistert als ich erfuhr, dass ein Atelierraum frei wird.
So zog ich Anfang 2020 nach meinem Diplom im Fachbereich Freie Keramik in das Atelier im 1. Geschoss und genoss jeden Tag die besondere Atmosphäre im diesem wunderbaren Raum. Als gelernte Holzbildhauerin konzentrierte ich mich in meiner leider sehr kurzen Zeit in der Ateliergemeinschaft auf den Werkstoff Holz und schuf bewegte Wandbilder und -objekte.
kunstrichtungtrotha – mehr als nur eine Arbeitsgemeinschaft
In einer Gemeinschaft zu arbeiten heißt für uns auch menschlich zusammenzuwachsen.
Zusammen erspinnen wir Ideen für deren Umsetzung wir unsere Kräfte bündeln.
Ein kollegialer Tatendrang ist Stütze und Höhenflug zugleich.
Allein undenkbar.
Den Auftakt machte unsere erste gemeinsame Ausstellung.
Unter dem Titel MUSTERiös versammelten wir unsere unterschiedlichen Arbeiten und
zeigten sie im Raum für Grafik in Halle (Saale).
Und zum Abschluss ein gemeinsames Fest mit Freunden feiern.
10 Jahre sind soviele Erinnerungen die unser Leben reicher machen!
Mehrmals wöchentlich beliefert Anke Deimig mit ihren Backwaren diese Bioläden in Halle:
Bio Markt Naturata Halle
Trothaer Straße 14, 06118 Halle (Saale)
www.biomarkt.de/halle-trotha
Naturell
Große Steinstraße 79/80, 06108 Halle (Saale)
www.echt-bio.de/biomarkt/naturell-naturkost-naturkosmetik/
Rübchen e.V.
Karl- Liebknecht- Straße 23 a, 06114 Halle (Saale)
www.rübchen.de
Biomarkt am Reileck
Stephanusstraße 12, 06114 Halle (Saale)
www.biomarkt-halle.de
Ökohalle Peter Karojet
Geiststraße 21, 06108 Halle (Saale)
www.bewusst-besser.de/ökohalle